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Pro: Taufe als Teilhabe an Christi Kreuz und Auferstehung

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Diskussion der Argumente zur Taufe

Argument

Die Taufe als Teilhabe an Christi Kreuz und Auferstehung

Wertung

Pro Kindertaufe

Gegenargument

Der Glaube bewirkt die Teilhabe an Christi Tod.
Der Hl. Geist ist das Pfand für die Auferstehung.

aus EKD-Texte
4.3 Die Taufe als Teilhabe an Christi Kreuz und Auferstehung

Die neutestamentlichen Texte können die Befreiung von der Macht der Sünde nicht nur als Herrschaftswechsel, sondern auch als Teilhabe an Christi Kreuz und Auferstehung beschreiben. Paulus drückt das so aus: "Wir wurden mit Christus begraben durch die Taufe auf den Tod. Und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so werden auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein. Wir wissen doch, unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben" (Römer 6,4-6; vgl. Kolosser 2,12).

Das Bild, dass wir in der Taufe mit Jesus Christus gekreuzigt werden und mit ihm sterben, wirkt ungeheuer radikal, widerspricht scheinbar aller Erfahrung und ist insbesondere bei einer Taufe von gerade in das Leben getretenen Kindern kaum nachvollziehbar. Wenn wir aber in der Taufe radikal erneuert und den Mächten dieser Welt entrissen werden und wenn wir ein neues, ewiges Leben geschenkt bekommen sollen, dann ist die Rede von Sterben und Tod eines alten Lebens tatsächlich eine Möglichkeit, solche Dimensionen der Gnadengabe des neuen Lebens zur Sprache zu bringen. Die Dramatik des Herrschaftswechsels wird dadurch besonders zum Ausdruck gebracht, dass es in dem paulinischen Bild nicht um irgendein Sterben, sondern um ein Sterben am Kreuz geht, um die brutalste Form der Hinrichtung in der Antike und um eine Situation der völligen Hilflosigkeit und Verlorenheit.

Mit den radikalen Bildern des gegenwärtigen Mitsterbens und künftigen Mitauferstehens sollen eine radikale Wende unseres eigenen Lebens und die Unzerstörbarkeit der neuen Lebensgemeinschaft mit Gott zum Ausdruck gebracht werden. Durch die Taufe lassen wir uns von den rettenden Kräften Gottes erfüllen, die aus Tod und Chaos heraus neues Leben schaffen. Diese radikale Wende wollten auch diejenigen altkirchlichen und mittelalterlichen Taufformeln zum Ausdruck bringen, die eine wiederholte Absage an den Teufel formulieren, um so den Herrschaftswechsel, der in der Taufe stattfindet, und damit die Befreiung von der Macht der Sünde Gestalt werden zu lassen. Natürlich kann man auch ohne diese radikalen Formulierungen der Tradition und ihre dunklen Kontraste von Licht und Finsternis verdeutlichen, dass die christliche Taufe "eine frohe Befreiung aus den gottlosen Bindungen dieser Welt" (Barmer Theologische Erklärung, 2. These) ist und uns in der neuen Lebensgemeinschaft der Freundschaft von Gott und Mensch ein freier dankbarer Dienst an unseren Nächsten möglich wird.

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